Grundlage aller Seminare, unabhängig von der Dauer (1-,2-,3-,4-tägig) ist die Erforschung und Erweiterung eigener Bewegungs- und Handlungsmöglichkeiten.

Betrachtet man die Bewegungsentwicklung von Kindern, die jeder von uns ab seiner Geburt durchlaufen hat, so wird man feststellen, dass jedes Kind schon in den ersten drei Lebensjahren solange unterschiedlichste Variationen von Bewegungsmöglichkeiten „ausprobiert" bis es, einschließlich dem „Aufrechten Gang“, selbst all das herausgefunden hat, was es als Mensch können und wissen muss, oder anders ausgedrückt: was es „zum Menschen macht".

Durch die damit verbundenen Anreize entwickelt es sein eigenes Gehirn so, dass sich dessen Volumen in dieser kurzen Zeit vervierfacht!

Im Laufe der Zeit entwickeln wir dann persönliche "Grund-Muster", z. B. für uns "typische" Haltungs- und Bewegungsmuster, die sich wie eine Art "roter Faden" durch alles ziehen was wir tun.

Da Haltung und Bewegung unbewusst gesteuert werden, mündet jeder Versuch, sie "bewusst" korrigieren zu wollen in sinnloser Anstrengung.

Aufforderungen wie "Sitz grade!", "Halt dich aufrecht!" führen dazu, dass man sich oft heftig bemüht, nur um jedes Mal aufs Neue festzustellen, dass  sich das gewünschte Haltungsergebnis, wenn überhaupt, nur für ganz kurze Zeit aufrechterhalten lässt.

Da „äußere (Körper-) Haltung“ und „innere Haltung“ eng miteinander verflochten sind, wird dieses sinnlose Bemühen auch in der eigenen inneren Einstellung die entsprechenden Spuren hinterlassen.

Wenn es dagegen gelingt, diese Muster wieder „zu öffnen“, mehr Variationen und damit mehr Flexibilität in Bewegung und Handlung zu bringen, können wir zieldienliche und nachhaltige Entwicklungen einleiten. Um dies zu erreichen, orientieren wir uns in den Seminaren am kindlichen Lernen, in dem Wiederholung dem „Erforschen“ von Bewegungsmöglichkeiten dient.

In diesem Prozess entsteht zum einen eine große Variabilität und Flexibilität, zum anderen kann jeder dabei gleichzeitig den dahinterliegenden „roten Faden“ entdecken, der die verschiedenen Möglichkeiten miteinander verbindet.

Auf der Bewegungsebene bedeutet dies, dass jeder für sich die angebotenen Bewegungsvorschläge auf seine ganz eigene Weise erforscht:

  1. Schritt:
    Beobachte wie du tust, was du tust
  2. Schritt:
    Spiel mit Variationen – wobei jede einzelne genau so gründlich erforscht wird wie die Ausgangsbewegung
  3. Schritt:
    Wenn du jetzt zur Ausgangsbewegung zurückkehrst, kannst du spüren, ob und wenn ja was sich verändert hat…

Dieses einfache Vorgehen lässt sich leicht auch auf alle anderen Bereiche von Handlung, Einstellung und Orientierung übertragen. So werden neben den körperlichen auch die jeweiligen mentalen Möglichkeiten und Potenziale deutlicher erkenn- und variantenreicher und flexibler nutzbar.

Damit wird die Bewegungserforschung zu einer Art „Transportmittel“ für den gesamten Prozess der SELBSTentwicklung.

Die konkreten Inhalte/Themen jedes Seminars entwickeln sich aus dem Verlauf und damit aus den Interessen / Bedürfnissen der Teilnehmer. Dafür bieten natürlich längere Seminare mehr Entwicklungs-Raum als kürzere – die Qualität des Angebots bleibt natürlich von der Dauer unberührt.

Da die Erforschung der eigenen körperlichen/motorischen Organisation meist im „Raum zwischen Denken und Tun“ stattfindet, werden auch Zusammenhänge zwischen konkretem Handeln und der Rolle der Vorstellung und der Orientierung sicht- und nutzbar gemacht.

Das alles basiert auf der Grundidee:

Je besser man die Zusammenhänge zwischen der konkreten Körperarbeit und der dahinterliegenden Denk- und Handlungsweise versteht, desto leichter wird es, diese Strategien für sich selbst zu nutzen.

Deshalb können die Seminare sowohl für jemand der seine körperliche Organisation verbessern möchte, als auch für diejenigen, die ihre eigene Denk- und Handlungsweise im weitesten Sinn weiterentwickeln wollen gleichermaßen nützlich werden.


*Die Schreibweise von SELBSTentwicklung steht symbolisch für die Sichtweise, dass jeder sich und sein Selbst selbst entwickelt