Wo SELBSTentwicklung Schule macht:
Im Sport
Jede Sportart stellt unterschiedliche Anforderungen, jeder Sportler bewegt sich in seiner Weise und macht seine individuelle Entwicklung. Die entscheidende Frage ist daher: Wie können wir den Raum zur Verfügung stellen, den Menschen jeden Alters nutzen können, um ihr eigenes sportliches Leistungsvermögen zu entwickeln?
Stellen wir SELBSTentwicklung in den Mittelpunkt, lässt sich Leistungssteigerung erzielen als Teil einer Gesamtentwicklung, in der zu allen Zeiten das Wohlergehen und die Gesundheit im Vordergrund stehen. Gerade in der Förderung von Kindern und Jugendlichen liegt da unsere besondere Verantwortung. Wer sich sowohl körperlich als auch emotional, mental und sozial gut balancieren und sein Gleichgewicht nach kritischen Situationen schnell wiederfinden kann, ist in seiner sportlichen Leistung zuverlässiger und belastbarer.
Ganz gleich, welche Sportart bevorzugt wird, auf körperlicher Ebene geht es immer um die optimale Organisation, und diese wird gesteuert vom ZNS.
Sie ist erreicht, wenn die Knochen, deren Aufgabe ist zu tragen, das Gewicht des Körpers bei jeder Bewegung ganz an den Boden abgeben können. Die Muskeln dienen dazu, das Verhältnis der Körperteile zueinander und im Raum zu verändern. Je besser Knochen und Muskeln in diesem Sinn zusammenspielen, umso leichter bewegen wir uns.
Um das zu erreichen, ist es sinnvoll, einfachste Grundelemente von Bewegung, die in jedem komplexeren Ablauf vorkommen können, im Zusammenspiel zu erforschen. So kann unser Nervensystem unzweckmäßige Anspannung identifizieren und verringern. Durch den Vergleich von Variationen zur Ausgangsbewegung lernt es, die Aktivität von Agonist und Antagonist immer effizienter aufeinander abzustimmen.
Wenn es uns gelingt, unsere Grundspannung auf etwa 20% Vorspannung zu reduzieren, haben wir optimale Voraussetzungen, um ohne weitere vorbereitende Maßnahmen in Aktion zu treten (vgl. auch "Bewusstheit durch Bewegung" von M. Feldenkrais).
Natürlich gibt es gerade im Leistungssport in der Regel ein Ziel. Analog zur Schule wird allerdings leider oft kein oder nur ein einziger Weg vorgegeben, um es zu erreichen, zusammen mit dem Hinweis, man solle sich eben anstrengen. Wenn wir uns stattdessen mit dem Prozess beschäftigen, das Zusammenspiel der Muskeln zu verbessern, finden wir viele Wege und Möglichkeiten. So werden wir flexibler und können, der jeweiligen Situation angepasst, auswählen, wie wir unser Ziel schnellst- und so leicht als möglich zu erreichen.
Und wie zum Teil außergewöhnlich diese Ergebnisse sind, können Sie z.B. an den herausragenden Erfolgen der Heberjugend des SV Flözlingen sehen.