Wo SELBSTentwicklung Schule macht:
Im Umgang mit Natur/Tieren
Zu den grundlegenden menschlichen Fähigkeiten und Notwendigkeiten gehört, sich in der aktiven Auseinandersetzung mit sich und seiner Umgebung selbst weiterzuentwickeln, d.h. motorische, emotionale, kognitive und soziale Fähigkeiten im und durch den Gebrauch zu erweitern und – immer bewusster und umfassender – Verantwortung für sich und die jeweilige soziale und natürliche Umwelt zu übernehmen.
Konkrete Handlungsfelder in naturnahem Umfeld bieten durch ganzheitliche Sinnes- und Selbsterfahrung nicht nur vielfältige Möglichkeiten, die unterschiedlichen Arbeits- und Kulturtechniken zu erforschen und zu erwerben. Lernen durch konstruktives Handeln fördert die individuelle Lernmotivation ebenso wie die Entwicklung eines realistischen Selbst- und Wirklichkeitsbildes und hilft somit, die ganze Energie in eine konstruktive und sozial angemessene Richtung zu lenken.
In einer Zeit, in der immer weniger Kinder noch freie Entfaltungsmöglichkeiten in natürlicher Umgebung finden, wird es zu einer der wichtigsten Aufgaben, anregende, zumindest naturnahe Lernräume für Kinder und Jugendliche zu finden bzw. zu schaffen.
Wir bieten Kindern und Jugendlichen in einer natürlichen Erfahrungs- und Entwicklungs-umgebung „hirngerechte“ Strategien zur besseren Entfaltung ihres individuellen Potenzials. In diesem Entwicklungsraum können sie exemplarisch lernen
- in zweckorientierten und sinnvollen Arbeitszusammenhängen mitzuwirken und
- entsprechend ihrer persönlichen Voraussetzungen zunehmend Verantwortung zu übernehmen.
So können wir sie noch grundlegender in ihrer Entwicklung zu starken und sozial kompetenten Persönlichkeiten unterstützen. Damit geht SELBSTentwicklung im Umgang mit der Natur und ihren Tieren auch konsequent einen Schritt über das hinaus,was unter „Schul-Bauernhof“ verstanden wird.
Auf dem Bauernhof finden Kinder und Jugendliche eine naturnahe Umgebung in der sie sich und ihre
- Handlungsfähigkeit bei unterschiedlich komplexen Tätigkeiten in verschiedensten Tätigkeitsfeldern,
- Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme für lebende Wesen durch die Versorgung von
(Nutz-)Tieren von der Geburt über das Aufwachsen bis zu ihrem Verzehr als Lebensmittel, - Fähigkeit Kontakt und Beziehung aufzunehmen sowie
- Möglichkeiten und ihre Fähigkeit zur Kommunikation und Kooperation mit unterschiedlichen Tieren/ Tierarten und Menschen
auf neue Weise kennen lernen, erproben und weiterentwickeln können.
Erreicht wird dies durch die Mithilfe und Mitarbeit
- im Stall (Ausmisten, Füttern, Melken etc.),
- bei der Holzernte mit Maschinen und Tieren,
- bei der Futtergewinnung,
- beim Umgang und der Arbeit mit Pferden,
- bei unterschiedlichen handwerklichen Tätigkeiten mit dem Einsatz vormals verwendeter und neuerer landwirtschaftlicher Techniken, Geräte und Maschinen,
- bei Reparaturarbeiten auf dem Hof oder in Bau-Projekten,
- beim Schlachten und Räuchern,
- bei der Verarbeitung der tierischen Produkte, wie z.B. der Herstellung von Butter, Käse, Joghurt etc.
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Allerdings muss immer auch genügend Raum sein für Dinge, die Kinder zu allen Zeiten von sich aus und für sich gemacht haben oder gerne tun würden, d.h. „zweckfreie Zeit“ zum
- Spielen im Bach und Herumstreunen im Wald,
- Ameisen beobachten und Schmetterlingen folgen,
- Wildtiere belauschen – auch nachtaktive wie Eulen, Dachse etc.,
- Erfinden, Entwerfen, Bauen, Basteln von Baumhäusern, Staudämmen, Flößen, Angelruten, Pfeil & Bogen, Flöten, Trommeln, ...
- Zelten, Feuer machen mit alten Techniken, am Lagerfeuer kochen, grillen, singen, ...
- Wanderritte, Kutschfahrten, Ausflüge mit Pferdeschlitten, Skijöring, ...
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